Nachlass Derra de Moroda

Der persönliche Nachlass Friderica Derra de Morodas, der als Teil der Schenkung an die Universität Salzburg in den Derra de Moroda Dance Archives aufbewahrt wird, besteht aus Hunderten von Mappen diversen Inhalts, u. a. Prospekte, Flyer und Programmzettel zu Tanzveranstaltungen, Entwürfe und Manuskripte der Schriften Derra de Morodas, Notizen, Exzerpte, Karteien, berufliche und private Fotos sowie weiter über 1.000 Briefe. Teile des Nachlasses, wie etwa die Sammlung der Programmhefte, Fotografien und einzelne Korrespondenzen, sind bereits in Listen erschlossen, der größere Teil wird sukzessive in einer Datenbank erfasst, in der zwischen den Bestandsformen Sammlungen, Korrespondenzen und Lebensdokumenten unterschieden wird.

Sammlungen

Ihrer Arbeitsweise bzw. ihrem individuellen Ablagesystem entsprechend hat Derra de Moroda Notizen, handschriftliche Exzerpte, Fotokopien von wissenschaftlicher Sekundärliteratur, Briefe, Zeitungsausschnitte, Flyer, Prospekte etc. in thematisch beschrifteten Mappen abgelegt, die bei der Katalogisierung ihres Nachlasses als Sammlungen klassifiziert werden.

Pdf-Dateien zu bereits erschlossenen Sammlungen sowie zu den Personen, zu denen Materialien im Nachlass Derra de Morodas vorhanden sind, stehen zum Download zur Verfügung:

NLDDM_Sammlungen

NLDDM_Personen

Korrespondenzen

Die schriftliche Kommunikation mittels Briefen, Postkarten und Telegrammen bildete die Grundlage eines europaweiten künstlerischen Netzwerkes, mit dem Friderica Derra de Moroda ab den 1920er-Jahren professionelle wie private Kontakte zur Tanz-Community knüpfte und pflegte. Die in den Derra de Moroda Dance Archives aufbewahrten Briefwechsel zeigen sie als kommunikationskompetente wie -freudige Korrespondentin für den Tanz: als Briefeschreiberin, als Berichterstatterin, als „Botschafterin für den Tanz“.
Zu Derra de Morodas Korrespondenzpartner:innen zählen u. a. Cyril W. Beaumont, Rosalia Chladek, Kurt Jooss, Albrecht Knust, Heinrich Kröller, Harald Kreutzberg, Sigurd Leeder, Joseph Lewitan, Rolf de Maré und Margarethe Wallmann.

Joseph Lewitan (1894–1976)​

Aus mehr als 250 Schriftstücken besteht die Korrespondenz, die Derra de Moroda von 1933 bis 1939 und von 1960 bis 1976 mit dem jüdisch-russischen Emigranten Joseph Lewitan (1894–1976) führte, dem Gründer des Magazins Der Tanz – ein umfassend gebildeter, polyglotter Kosmopolit und angesehener Tanzkritiker im Berlin der Zeit. Ihr aufschlussreicher Briefwechsel 1933–1939 spiegelt die weltoffene, engagierte Auseinandersetzung der Korresondenzpartner mit der vielgestaltigen Tanzkultur der Zeit vor dem Hintergrund historisch-politischer Konstellationen im beginnenden Nationalsozialismus, die Lewitan – „den allgemeinen Verhältnissen hierzulande Rechnung tragend“, wie er am 6. Juli 1933 an Derra de Moroda schrieb – zum Rückzug aus dem Magazin und schließlich zur Emigration in die USA zwangen.

 

Vgl. hierzu auch Sibylle Dahms, „Der Tanz – ein Leben. Friderica Derra de Moroda 1897–1978“, in: Sibylle Dahms und Stephanie Schroedter (Hg.), Der Tanz – ein Leben: In Memoriam Friderica Derra de Moroda; Festschrift, Salzburg: Selke 1997, S. 9–116, hier S. 74–82.

Lebensdokumente

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