Tage der Archive
Auf den Spuren des Tanzes Führung durch die Derra de Moroda Dance Archives mit Archivleiterin Irene Brandenburg
Das Tanzarchiv der Universität Salzburg (Derra de Moroda Dance Archives) bewahrt eine weltweit einzigartige Sammlung tanzbezogener Bücher, Dokumente, Musikalien, Bilder, Fotos und Objekte aus sechs Jahrhunderten, die für Forschung, Lehre und künstlerische Projekte genutzt werden. Die Führung gibt Einblicke in die facettenreichen Bestände und folgt anhand ausgewählter Archivalien den Spuren der österreichischen Tänzerin Fanny Elssler im Bühnentanz des 19. Jahrhunderts und in der Gegenwart.
Zu den thematischen Schwerpunkten der Derra de Moroda Dance Archives zählen das Ballett des 19. Jahrhunderts und seine Ballerinen, darunter die österreichische Tänzerin Fanny Elßler (1810–1884). Von Wien aus, wo sie schon 1818 am Kärntnertorheater nachweisbar ist, begann sie eine erfolgreiche Bühnenlaufbahn, die sich innerhalb eines weitgespannten Netzwerkes zwischen den führenden Tanzmetropolen Europas entfaltete und sie 1840–42 auch nach Nordamerika und 1849 nach Russland führte. Ihre Karriere steht damit paradigmatisch für die zunehmende Vernetzung und Internationalisierung im Bühnentanz des 19. Jahrhunderts. Durch herausragendes künstlerisches Können, Intelligenz und geschickte Vermarktungsstrategien avancierte „the great Fanny“ (Derra de Moroda) zur gefeierten Ikone im Bühnentanz des 19. Jahrhunderts.
Die Elßler-Materialien in den Derra de Moroda Dance Archives sind ebenso zahlreich wie verschiedenartig: Neben bekannten Lithografien, Stahl- und Kupferstichen finden sich darunter auch „Fanartikel“ bzw. Memorabilia, die von der besonderen Popularität der Tänzerin zu Lebzeiten und ihrer medialen Vermarktung zeugen, unter anderem Textilbänder und Schärpen mit Huldigungssonetten, Medaillen und Statuetten aus Porzellan und Bronze.
Die Führung im Rahmen der Tage der Archive 2023 fand am 5. Juni um 15 Uhr statt.